Medienberichte unter Mitwirkung von Oliver Klatt:

TV

B1 (SFB), 8. Februar 2003, 19:00 Uhr
(Erstausstrahlungstermin)

Fernsehreportage

„Qi – Heilen und Kämpfen mit göttlicher Kraft“

Von Jörg Röttger

Inhalt: Längst haben östliche Bewegungskünste wie Tai Chi oder Qi Gong Einzug in Sportvereine, Volkshochschulen und sogar Kirchengemeinden gefunden. Für Asiaten ist Chi (oder Ki) die „universelle Lebensenergie“, ohne die niemand leben könnte. Chi-Übungen harmonisieren Körper und Geist, beugen Krankheiten vor, tragen zu größerem Wohlbefinden bei oder machen einfach Spaß. Aikido betont dabei die kämpferische Seite des Umgangs mit Ki. Reiki ist eine Methode des Heilens durch Handauflegen. Sie wird sogar an einem katholischen Berliner Krankenhaus praktiziert. Inzwischen versucht auch die Wissenschaft, dem geheimnisvollen Qi auf die Spur zu kommen...

Länge: 30 min

www.rbb-online.de

Presse

Berliner Zeitung, 18. August 2005:

Energie tanken
Die asiatische Heilmethode Reiki hilft durch das Auflegen der Hände

Von Marion Hughes

Die Geschichte mit der Wespe gehört zu den Klassikern, die im Kreise der Reiki-Anhänger gerne erzählt werden: Ein Mann hatte ohne hinzusehen in einen Apfel gebissen, auf dem eine Wespe saß. Die Wespe stach zu, Zunge und Mandeln schwollen an. Schnell legte er seine linke Hand an das Kinn und die rechte an den Hals, und gab sich Reiki. Nach nur 15 Minuten waren die Schwellungen wieder weg. Andere Reikianer berichten von Verbrennungen oder Knochenbrüchen, die durch Reiki schneller geheilt werden konnten. Ja sogar von Topfpflanzen ist die Rede, deren Blätter und Blüten sich durch Reiki zu außergewöhnlicher Schönheit entfalteten. Reiki scheint eine wahre Wunderwaffe zu sein im Kampf gegen allerlei Leiden und Gebrechen.

Irgendetwas muss dran sein an der alten japanischen Heilmethode, die durch einfaches Handauflegen funktioniert und vom japanischen Arzt Mikao Usui Ende des 19. Jahrhunderts wiederbelebt wurde. Reiki-Behandlungen sind mittlerweile auch bei uns in einigen Krankenhäusern Teil des Angebots. Und zahlreiche Wellnesshotels versprechen ihren Gästen Ruhe und Entspannung nicht mehr nur durch Yoga und Qi Gong, sondern auch durch Reiki, das "Ree Ki" ausgesprochen wird und übersetzt so viel bedeutet wie "Universelle Lebensenergie". Diese Energie, so die Lehre, umgibt uns überall, wo wir uns befinden. In der asiatischen Heilkunde ist die Arbeit mit den Lebensenergien, die dort mit Ki oder Qi bezeichnet werden, etwas ganz Normales. Und bei uns wird sich so mancher Skeptiker vielleicht daran erinnern, dass er einmal einen Zustand der Erschöpfung umschrieben hat mit den Worten: Ich habe keine Energie mehr.

Welche Heiler sind seriös?
Tipps für die Suche

Bevor sich jemand auf das Abenteuer Reiki einlässt, beginnt die oft recht mühsame Suche nach einem Therapeuten, in dessen Hände man sich ohne Bedenken begeben kann. Doch gerade bei den alternativen Heilverfahren wimmelt es von Scharlatanen und selbst ernannten Wunderheilern. Seriöse Reiki-Lehrer, -Therapeuten oder -Heiler werden nie von sich behaupten, dass sie Wunder vollbringen können. Sie werden sich auch nie abfällig über die Schulmedizin äußern oder vielleicht sogar von weiteren Arztbesuchen abraten. "Man sollte den Reiki-Lehrer fragen, wie lange seine Ausbildung gedauert hat und wer seine Meister waren. Ein guter Lehrer kann eine Art Stammbaum vorweisen", empfiehlt Oliver Klatt, selbst Reiki-Meister und zudem Chefredakteur des Reiki-Magazins. "Und dann muss natürlich auch die Chemie zwischen Lehrer und Schüler stimmen."

Checkliste

  1. Lassen Sie sich im Voraus sagen, was der Heiler als Honorar verlangt.
  2. Kein seriös arbeitender Heiler wird von einem verlangen, dass man sich zur Behandlung bei ihm ausziehen muss.
  3. Stellt ein Heiler eine Diagnose, sollte man diese von einem Arzt oder Heilpraktiker nachprüfen lassen. Niemals auf Grund einer solchen Diagnose weitere Sitzungen/Behandlungen buchen.
  4. Die Mitgliedschaft in einem Verein oder in einer religiösen Gemeinschaft darf nie die Vorbedingung für eine seriöse Hilfe sein.
  5. Bei Fernheilungen sollte ein Honorar nur im Fall des Erfolges gezahlt werden. Dies unbedingt vorher klären.
  6. Jeder seriöse Heiler erklärt dem Patienten gerne seine Heilmethoden.

Eine Liste mit den Namen von anerkannten Lehrern findet sich unter dem Stichwort "Reiki-Adressen" auf der Internet-Seite des Reiki-Magazins: www.reiki-magazin.de

www.berlinonline.de/berliner-zeitung/index.php



taz, 28. Oktober 2006

Reiki spendet Energie

Von Julia Johannsen

Viele haben vieles über Reiki gehört, wenige wissen, was es wirklich ist. Bei der japanischen Heilmethode überträgt ein Reiki-Meister seine Energie auf den Behandelten. Das erzeugt Wärme.
Der Patient liegt entspannt auf einer Matte. Der Reiki-Meister legt seine Hände auf den Kopf des Hilfesuchenden. Das war's erst mal. Etwa zehn Minuten lang stimmt der Behandler sich so auf den Patienten ein. Dann berührt er einem Rituale folgend auch andere Teile des Körpers. Dabei stellt er sich vor, kosmische Energie an den Patienten weiterzugeben. Reiki-Meister und Psychotherapeut Harald Wörl: "Ich bin nur der Behandler, ich mache nichts. Reiki macht."
Die übertragene Energie soll Verspannungen im Körper lösen und so eine heilsame Wirkung entfalten. Es komme so gut wie nie vor, dass ein Behandelter die Energie nicht wahrnehmen kann, sagen Reiki-Meister. Oft werde sie als Wärme in bestimmten Körperteilen empfunden, manchmal als wellenartiges Fließen, das sich über den ganzen Körper ausbreitet. Wer Reiki bekommt, fühle sich danach in der Regel entspannt. "Man kann bei Reiki nichts falsch machen", sagt Reiki-Meisterin Marianne Muschinski. "Der Behandler ist nichts weiter als Kanal für die universelle Energie." Da die Energie nicht vom Gebenden beeinflusst werden kann, kann sie auch keinen Schaden anrichten.
Die meisten Menschen kommen zum Reiki, weil sie körperliche Beschwerden haben. Seine Wirkung gehe jedoch weit über das Physische hinaus, erklärt Oliver Klatt: "Reiki hat das Potenzial, viele seelische und körperliche Probleme zu heilen. Aber die Erfahrung zeigt, dass dies in individueller Weise geschieht."
Der Chefredakteur des deutschen Reiki-Magazins setzt sich aktiv für Kooperationen zwischen Ärzten und Reiki-Behandlern ein. Aus langjähriger Erfahrung weiß er, dass viele Menschen durch Reiki körperliche Beschwerden wie Kopfweh, Rückenschmerzen und andere Befindlichkeitsstörungen loswurden. Ein seriöser Reiki-Meister würde jedoch niemals ein Heilversprechen geben. "Reiki ist kein schnelles Medikament", sagt Reiki-Meisterin Karin Wörl-Landeshaupt. "Man kann nicht vorhersagen, dass es sofort und immer wirkt."
Schulmediziner stehen der Heilmethode skeptisch gegenüber, denn bisher gibt es wenige wissenschaftliche Ergebnisse zur Wirksamkeit. Aber eine kontrollierte Studie mit 24 Patienten, die an Krebsschmerzen litten, zeigte zum Beispiel, dass regelmäßiges Reiki Schmerzen und Lebensqualität positiv beeinflusste. Eine andere Untersuchung mit depressiven Patienten kam zu dem Resultat, dass Reiki die Stimmungslage aufhellen kann. Die Stiftung Warentest bemängelt allerdings, dass unabhängige wissenschaftliche Überprüfungen dieser Ergebnisse fehlten. Sie könnten daher lediglich als Hinweise auf eine Wirksamkeit gewertet werden.
Jeder Mensch ist in der Lage, sich selbst oder andere Menschen mit Reiki zu behandeln, wenn er eine so genannte Einweihung erhalten hat. Dahinter verbirgt sich ein Seminar, bei dem die Teilnehmer Techniken lernen, um zum Kanal für "die universelle Lebensenergie" zu werden.
Traditionell gibt es drei verschiedene Stufen der Einweihung; in der Szene finden sich aber inzwischen weitere. "Das sind oft Erfindungen von Leuten, die nicht genug bekommen können", sagt Klatt. Qualität ist nicht leicht zu finden. Wenn jemand einen Lehrer sucht oder sich einweihen lassen will, sollte er andere fragen: Wie war die Ausbildung gewesen? Wirkt der Lehrer vertrauensvoll? Wie vermittelt er die spirituelle Lehre? Seriöse Vereinigungen sind die "Reiki Alliance Deutschland" und die "Fördergemeinschaft Reiki-Praktizierender".
Was Reiki von anderen Heilmethoden unterscheidet, ist seine Einfachheit. "Reiki ist ja keine Magie", urteilt Wörl-Landeshaupt. "Es ist Handauflegen, fertig". Für eine Reiki-Behandlung wird kein Zusatz benötigt, keine Edelsteine, Räucherstäbchen oder Mantras, keine besonderen heilerischen Fähigkeiten. Der Behandler muss dabei an nichts Bestimmtes denken, und er lenkt die Energie nicht in eine Richtung. Die meiste Energie fließt automatisch in die Körperteile, die besonders viel Energie brauchen. Klatt: "Die Energie ist einfach da. Auch wenn sie nicht erklärbar ist."

http://www.taz.de/pt/2006/10/28/a0286.1/text.ges,1